Während Wein, Orangen und Weizen nach Frankreich transportiert wurden, hungerte die einheimische Bevölkerung. Vor der Kolonialherrschaft hatten fast alle Algerier in Koran-Schulen lesen und schreiben gelernt. Als die Franzosen diese Schulen und die arabische Sprache verboten, wurden Generationen von Algeriern zu Analphabeten gemacht. Im Ersten wie im Zweiten Weltkrieg versprach Frankreich den Algeriern, bei deren Unterstützung der französischen Armee gegen die Deutschen, die Unabhängigkeit. |
Deshalb feierten die Algerier den 8. Mai 1945 mit algerischen Fahnen, den Tag der deutschen Kapitulation, auch als Ende der Kolonialzeit. Minuten später verwandelten die Franzosen diese Demonstrationen in ein Blutbad. Französische Soldaten schossen in die Menge und sie bombardierten mit ihren Flugzeugen die unbewaffneten algerischen Freiheitsdemonstranten in verschiedenen Städten. Das Fazit des 8. Mai 1945 in Algerien: 45.000 Ermordete an einem einzigen Tag. Den Algeriern blieb nur die eine Wahl zu kämpfen. Nur durch bewaffnete Gegenwehr hatten sie eine Chance, ihre Freiheit zu erlangen. Es wurde einer der blutigsten Befreiungskriege der Kolonialgeschichte. Der Krieg dauerte acht Jahre lang, von 1954 bis 1962, und kostete 1,5 Millionen Algeriern den Tod. Am 5. Juli 1962 ist Algerien frei. Noch in diesem Jahr verließen die Franzosen den Norden, vom Süden aus der Sahara zogen sie erst 1968 ab. |
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